Kürbiskunde

Der Kürbis » Fakten & Wissen auf einen Blick

Fakten & Wissen auf einen Blick

Der Kürbis ist ein typisches Herbstgemüse, das zu einer Vielzahl von Gerichten verarbeitet werden kann. Viele kennen vorwiegend die Kürbissuppe, die den Körper in der kalten Jahreszeit von innen wärmt. Es wäre jedoch schade, den Kürbis auf Suppe zu beschränken, denn er kann den Speiseplan doch auf vielfältige Art und Weise bereichern. Es gibt sogar Kürbis mit Honig von Kühne im Glas. Jeder Kürbis ist reich an Mineralstoffen und zudem auch ein Gemüse, das äußerst figurfreundlich ist. Eigentlich ist es schade, dass es den Kürbis in der Regel nur im Herbst zu kaufen gibt. Wahrscheinlich weißt du gar nicht allzu viel über den Kürbis, das soll sich heute jedoch ändern.

Wissenswertes rund um den Kürbis

Die ursprüngliche Heimat des Kürbis ist Amerika, deshalb kommt auch kein Thanksgiving ohne ihn aus. Archäologen haben herausgefunden, dass der Anbau dort schon vor etwa 12.000 Jahren stattgefunden hat. Gerade die Mayas haben bei der Ernährung seit jeher auf das köstliche Gemüse gesetzt.
Die Maya haben vor langer Zeit schon ein spezielles Landwirtschaftssystem betrieben, bei dem sie neben Kürbis auch Bohnen und Mais anbauten. Nach der Kolonialisierung Amerikas gelangte der Kürbis dann schließlich auch nach Europa. Dort wurde er jedoch lange Zeit nicht von Menschen verspeist, sondern diente ausschließlich als Tierfutter.

Kürbis wird grundsätzlich als Gemüse bezeichnet, was botanisch gesehen aber überhaupt nicht korrekt ist. Das liegt an den Kernen im Fruchtfleisch, die den Kürbis tatsächlich zu einer Beerenfrucht macht. Die äußerst harte Schale des Kürbis sorgt dafür, dass er zu den sogenannten Panzerbeeren gehört.
Mittlerweile sind weltweit etwa 800 Kürbisarten bekannt, allerdings können davon nur rund 200 Sorten verzehrt werden. Auch wenn es Kürbisse hierzulande fast nur im Herbst zu kaufen gibt, unterscheidet man eigentlich zwischen Sommer- und Winterkürbissen. Die einzelnen Sorten unterscheiden sich in Größen, Farben und Formen. Wahrscheinlich hast du bisher gar nicht gewusst, dass auch die Zucchini zu den Kürbissen zählt. Du musst dir aber nur einmal die Blüte des Gemüses anschauen, diese gleicht fast exakt der des Hokkaido-Kürbis.

Schaut man sich die Kürbisse einmal genauer an, kann man aber noch ein paar Unterschiede feststellen. Normalerweise haben Sommerkürbisse eine dünne Schale, die du vor dem Verzehr nicht entfernen musst. Einzige Ausnahme bildet diesbezüglich der Spaghetti-Kürbis, den du tatsächlich schälen musst. Unter den Winterkürbissen, mit einer wesentlich härteren Schale, kommt diese Sonderstellung dem Hokkaido-Kürbis zu, den Du nicht von der Schale befreien musst.

Der Hauptbestandteil des Kürbis ist Wasser, weshalb er auch so kalorienarm ist. Davor enthält er aber auch viel Beta-Carotin, was ihm die schöne orangene Färbung verleiht. Außerdem versorgt der Kürbis den Körper mit Magnesium, Vitamin B5, Kalium, Vitamin E, Vitamin B2 und Zink. Die Kerne liefern zudem viel Eisen, Selen, Zink und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Fun Fact am Rande: Immer wieder finden auf der ganzen Welt Wettbewerbe statt, um den imposantesten Kürbis zu ermitteln. Im Jahr 2016 wurde bei den Europameisterschaften ein neuer Rekord mit gigantischen 1190,5 kg aufgestellt.

Wichtiges zum Anbau von Kürbissen und den verschiedenen Sorten

Die größte Auswahl an Kürbissen findest du in den Monaten September und Oktober vor. Dann haben Kürbisse in unseren Breitengraden Hochsaison. Streng genommen beginnt die Kürbissaison aber bereits im August. Bis in den November hinein hält die Saison an. Da sich Kürbisse aber hervorragend lagern lassen, werden sie in manchen Geschäften noch bis zum Frühling angeboten.

Die Saison der Kürbisse kann von Sorte zu Sorte etwas variieren. Möchtest du Kürbisse selbst anbauen, dann solltest du ausreichend Platz zur Verfügung haben. Den benötigen Kürbisse nämlich auch dann, wenn sie keine außergewöhnlichen Ausmaße erreichen sollen. Nennst du lediglich einen kleineren Balkon dein Eigen, dann setze am besten auf Sommerkürbisse, wozu auch die Zucchini zählt.

Wenn man sich einmal die Popularität der einzelnen Kürbisarten anschaut, dann rangiert der Hokkaido-Kürbis ganz vorn. Falls du dich bisher noch nicht so recht an Kürbisse herangetraut hast, solltest du am besten auch mit diesem beginnen. Der Hokkaido-Kürbis ist wesentlich kleiner und du musst ihn nicht schälen.

Geschmacklich ähnelt diese Kürbissorte den Esskastanien, und er lässt sich zu vielen verschiedenen Gerichten verarbeiten oder auch füllen. Auch in Salaten, als Lasagne, Gulasch oder in einem Risotto schmeckt er ganz hervorragend. Der Kürbis ist aber auch in einem Kuchen oder einer feinen Marmelade sehr ansprechend.

Der Butternut-Kürbis erinnert optisch an eine überdimensionale Birne. Seine Schale, die übrigens nicht essbar ist, hat eine hellgelbe Farbe. Sein buttriges, leicht süßliches Aroma hat ihm seinen Namen eingebracht. Im Gegensatz zu vielen anderen Kürbissen, hat der Butternut nur wenig Kerne. Grundsätzlich kannst du den Butternut-Kürbis für jedes Rezept verwenden, welches einen Hokkaido-Kürbis vorsieht.

Weniger häufig findet man den riesigen Muskatkürbis, der eher an Halloween zum Ausschnitzen verwendet wird. Meistens wird dieser zu einem pikanten Chutney verarbeitet, oder es gibt ihn als süß-sauer eingelegten Kürbis. Diese würzige Sorte schmeckt tatsächlich etwas nach Muskatnuss. Wesentlich weiter verbreitet ist hingegen der Spaghetti-Kürbis, der jedoch etwas zeitaufwändiger in der Zubereitung ist. Entdeckt wurde diese kleine Sorte vor etwa 100 Jahren in China, wo sie seither auch angebaut wird. Wenn der Kürbis gegart wurde, lässt er sich ganz einfach in Fäden teilen, die dann an Spaghetti erinnern.

Der Einkauf und die richtige Lagerung von Kürbissen

Im Herbst findest du in den Geschäften eine gute Auswahl an Kürbissen, wobei du am ehesten noch den Hokkaido-Kürbis erhältst. Grundsätzlich enthalten die kleineren Exemplare weniger Fasern und sind auch intensiver im Geschmack. Wenn es um qualitativ hochwertige Kürbisse geht, dann solltest du beim Kauf auf eine fest und unbeschädigte Schale achten. Bei einem guten Kürbis kannst du die Schale nicht mit dem Fingernagel einritzen.

Ein gutes Indiz ist auch ein gewisses Gewicht, welches man dem Kürbis nicht unbedingt ansieht. Das zeigt dir, dass er viel Fruchtfleisch und wenig Kerne hat. Wenn der Kürbis reif ist, hört er sich beim Klopfen auf die Schale hohl an. Du kannst auch an einem verholzten Stiel erkennen, dass der Kürbis frisch ist. Der Stil ist auch für eine lange Haltbarkeit wichtig, denn ohne wird er recht schnell faulen und austrocknen.

Normalerweise eignen sich Kürbisse ganz prima für eine längere Lagerung. Wenn die Bedingungen stimmen, kannst Du Kürbisse im Herbst kaufen und bis zum Frühjahr davon zehren. Auf keinen Fall vertragen Kürbisse Kälte, weshalb der Kühlschrank definitiv der falsche Lagerort ist. Wenn du einen kühlen Keller hast, dann kannst du sie dort für ein paar Wochen aufbewahren. Sommerkürbisse sind nicht so fest wie Winterkürbisse, deshalb kannst du sie nur kurz lagern.

Ganz anders sieht es bei den Winterkürbissen aus, zu denen auch der Hokkaido zählt. Ist der Kürbis gut ausgereift, dann kannst du ihn sogar mehrere Monate problemlos lagern. Es ist dafür aber notwendig, dass die Kürbisse einen verholzten Stiel, aber keine Druckstellen oder Verletzungen der Schale haben. Nur dann bleibt der Kürbis innen schön saftig und kann nicht faulen oder austrocknen. Hast du keinen Keller zur Verfügung, kannst du Kürbisse auch in kühleren Wohnräumen, die gut belüftet sind, aufbewahren.