Wer hat‘s erfunden? Die Schweizer!
Ursprünglich kommt Raclette aus dem Wallis, einem Kanton der Südschweiz. Im Jahr 1874 wurde der Raclettekäse erstmals schriftlich erwähnt. Es ist aber davon auszugehen, dass das heutige „Walliser Nationalgericht“ auch schon früher genossen wurde – nur eben ohne einen offiziellen Namen.
Die traditionelle Raclette-Zubereitung hat mit der aktuell weit verbreiteten Variante eigentlich nur den Käse gemeinsam. Im Wallis kommt dieser jedoch nicht in die Pfännchen, sondern wird über der offenen Glut gleichzeitig gegrillt, geräuchert und geschmolzen.
Alle Gäste sitzen um die Feuerstelle und können sich etwas von dem Käse abschaben. Das erklärt auch den Namen des Gerichtes. Das altwallisische Wort „raclere“ bedeutet nämlich nichts anderes als „schaben“.
Der heiße Käse wird dann meist mit etwas Brot gegessen – ähnlich wie beim ebenfalls aus der Schweiz stammenden Käsefondue – und nach dem Abschaben noch mit Gewürzen (u.a. Muskatnuss) verfeinert. Dazu wird der passende Wein gereicht: der sogenannte „Fendant“. Dieser Wein kommt natürlich ebenfalls aus dem Wallis und gilt für viele als der am besten passende Begleiter für dieses Gericht. Eine etwas günstigere Variante, die aber auch gut passt, ist ein Grauburgunder.
Auch heutzutage lässt sich ein urtypisches Raclette in der Schweiz genießen. Im Wallis ist unsere Pfännchen-Variante vielleicht sogar ein wenig verpönt. Die traditionsbewussten Südschweizer werden sich aber damit trösten können, dass mehrere tausend Tonnen Raclettekäse pro Jahr in andere Länder ausgeführt werden. Der aromatische Käse ist also ein echter Exportschlager.