Raclette

Kleine Pfännchen, grosser Genuss

Kaum ein Gericht schafft es bei besonderen Anlässen in den Wintermonaten häufiger auf unseren Tisch als Raclette. Gerade im deutschsprachigen Raum ist die Zubereitung besonders beliebt.

Schätzungen zufolge brutzelt in 50 % der Haushalte entweder an den Weihnachtstagen oder zu Silvester der würzige Käse in den typischen, kleinen Pfännchen. Wir nehmen auf dieser Seite die Raclette-Tradition etwas genauer unter die Lupe, liefern dir allerlei Wissenswertes rund um die Herkunft der käsigen Speise und geben Tipps, mit denen dein nächstes Raclette-Essen ein voller Erfolg wird.

Die Herkunft von Raclette – Eine Schweizer Tradition

Wer hat‘s erfunden? Die Schweizer! 

Ursprünglich kommt Raclette aus dem Wallis, einem Kanton der Südschweiz, und der Name stammt vom französischen Wort „racler“, was so viel wie „schaben“ bedeutet. Im Mittelalter genossen die Schweizer „Bratchäs“ – Käse, der direkt am offenen Feuer geschmolzen und über Brot oder Kartoffeln geschabt wurde. Der heutige Raclette-Käse wurde 1874 erstmals schriftlich erwähnt, wobei man davon ausgeht, dass er bereits zuvor in ähnlicher Form genossen wurde.

Die traditionelle Zubereitung in der Schweiz unterscheidet sich jedoch deutlich von der verbreiteten Pfännchen-Variante, die weltweit bekannt ist. Im Wallis wird der Käse über offener Glut geschmolzen und direkt vom Laib abgeschabt, was den authentischen Raclette-Genuss ausmacht.

Raclette in der Schweiz – Tradition trifft Moderne

In der Schweiz hat sich Raclette über die Jahre hinweg weiterentwickelt. Heute wird der Käse für den Genuss in der Regel auf einem speziellen Raclette-Grill geschmolzen. Der klassische Schweizer Raclette-Abend wird mit Brot, Kartoffeln und einem Glas Wein oder Tee genossen. Typische Beilagen sind pikante Silberzwiebeln, Cornichons und Maiskölbchen.

Trotz der Popularität der modernen Zubereitungsarten bleibt der Walliser Raclette-Käse ein Exportschlager. Wer also die wahre Tradition erleben möchte, findet im Wallis noch immer die Möglichkeit, sich am offenen Feuer von einem Käselaib bedienen zu lassen.

Das richtige Gerät für deinen nächsten Raclette-Abend

Während die Vorstellung von Raclette am offenen Feuer romantisch ist, hat sich bei uns und vielen anderen Ländern die Zubereitung mit einem Raclette-Tischgrill etabliert. Diese praktischen Geräte gibt es in verschiedenen Formen – von rechteckig bis rund – und sie bieten oft eine Grillplatte oder einen heißen Stein, auf dem Fleisch, Würstchen oder Gemüse gegrillt werden können.

Ein wichtiger Tipp: Achte darauf, dass dein Raclette-Gerät mindestens zwei Pfännchen pro Person bietet, um Wartezeiten zu vermeiden. Zudem sollten die Pfännchen beschichtet sein, um ein Festkleben des Käses zu verhindern. Kleine Holzschaber sind ideal, um den geschmolzenen Käse sanft auf den Teller zu transportieren, ohne die Beschichtung zu beschädigen.

Der perfekte Käse – Vielfalt in den Pfännchen

Raclette lebt von der Wahl des Käses. Der klassische Raclette-Käse aus der Schweiz ist zwar unübertroffen, doch auch Käsesorten aus Frankreich und Deutschland können eine gute Wahl sein. Der französische Raclette-Käse ist milder, während die Schweizer Variante intensiver schmeckt. Für experimentierfreudige Gourmets bieten sich auch Blauschimmelkäse, Mozzarella oder Camembert an.

Wichtig ist, dass der Käse eine gute Schmelzfähigkeit hat. Je nach Geschmack kannst du die Käsesorten variieren – etwa mit Pfeffer, Paprika oder Chili gewürzt. Bei der Käsemenge solltest du etwa 200 Gramm pro Person einplanen, je nachdem, wie viele Beilagen und Grillgerichte du servierst.

Knusprig oder zähflüssig – was ist der richtige Garpunkt?

Nicht nur bei der Wahl der Käsesorte scheiden sich die Geister, sondern auch bei der Beurteilung des idealen Garpunktes. Einige mögen es, wenn der Käse noch leicht zähflüssig ist, andere holen ihn erst aus der Pfanne, wenn er schon Blasen wirft oder leicht knusprig ist.

Hinweis: Übriggebliebener Raclettekäse kann auch unerhitzt am Folgetag genossen werden. Als würziger Aufschnitt macht er eine fast genauso gute Figur wie im geschmolzenen Zustand.

Auch die Frage, ob der Käse jetzt über oder unter die Beilagen kommt, die mit ihm zusammen ins Pfännchen gegeben werden, ist eine Wissenschaft für sich. Letztlich ist alles erlaubt: Hauptsache, es schmeckt!

Reclette-Video

Vielfalt in den Pfännchen – Kreative Beilagen für dein Raclette

Cornichons, Silberzwiebeln & Co – Vielfalt in den Pfännchen

Ein weiterer Grund, warum Raclette so beliebt ist, liegt in der Freiheit, die jedes Pfännchen bietet. Klassische Beilagen wie Gewürzgurken, Silberzwiebeln, Paprika und Pellkartoffeln dürfen nicht fehlen. Doch wer gerne experimentiert, kann noch viele andere Zutaten ausprobieren. Mais, Ananas, Wurstsorten oder sogar Fisch und Meeresfrüchte passen hervorragend zu Raclette.

Die Vielfalt ist fast grenzenlos. Während die Pfännchen auf dem Grill brutzeln, kannst du auch auf der Grillplatte kleine Fleischstücke, Gemüse oder sogar ein Spiegelei zubereiten.

Gourmets aufgepasst – Exklusive Raclette-Kombinationen

Für alle, die es gerne ausgefallen mögen, gibt es zahlreiche raffinierte Rezeptideen. Feigen, Walnüsse, Ziegenkäse oder auch Serrano-Schinken und Camembert bieten interessante Kombinationen. Wer es deftiger mag, kann Sauerkraut mit Kasseler oder Speck in die Pfännchen füllen. Besonders kreativ wird es, wenn du Fleischstreifen mit Champignons und Gorgonzola oder ein Hähnchenbrustfilet mit Ananas überbackst.

Raclette zu besonderen Anlässen – Weihnachten und Silvester

Gerade zu Weihnachten und Silvester eignet sich Raclette besonders gut, weil es ohne großen Aufwand für viele Gäste zubereitet werden kann. Zu den klassischen Zutaten für ein festliches Weihnachts-Raclette gehören unter anderem Rotkohl, Birnen, Walnüsse, Gorgonzola und Entenbrustfilet. Diese Zutaten sorgen für einen festlichen Touch und harmonieren perfekt mit dem geschmolzenen Käse.

Für ein weihnachtliches Schlemmer-Raclette schlagen wir folgende Zutaten vor:

  • 2 Min-Rotkohl fix-fertig von Kühne
  • Birnen aus der Dose
  • gehackte Walnüsse
  • Gorgonzola oder Camembert
  • Entenbrustfilet, Reh- oder Hirschsteaks
  • fruchtig-frische Preiselbeeren von Kühne

Streifen vom Entenbrustfilet sowie kleine, dünne Reh- oder Hirschsteaks lassen sich hervorragend auf der Grillplatte oder dem heißen Stein des Raclette-Grills braten.

Die fertigen Fleischstückchen kommen dann zusammen mit dem Rotkohl, kleinen Birnenstückchen und gehackten Walnüssen in die Pfännchen und werden mit Gorgonzola oder Camembert überbacken. Eine fruchtig-frische Preiselbeersauce rundet das Ganze harmonisch ab.

Ein hierzu passendes weihnachtliches Raclette-Rezept findest du auf unserer Seite!

Fondue oder Raclette: Der ultimative Vergleich

Fondue und Raclette sind echte Highlights für gesellige Abende – aber welches Gericht passt besser zu dir? Beim Fondue tauchst du Brot oder Gemüse in geschmolzenen Käse und genießt die warme, aromatische Mischung. Raclette punktet mit Vielfalt: Hier kannst du in kleinen Pfännchen Käse, Kartoffeln, Fleisch und Gemüse ganz nach deinem Geschmack kombinieren. Beide Gerichte stehen für Gemütlichkeit und sind besonders in der Winterzeit beliebt. Egal, ob Fondue oder Raclette – mit diesen Klassikern aus der Schweiz wird dein Abend ein kulinarisches Erlebnis.

Fazit – Raclette: Der perfekte Genuss für gesellige Winterabende

Raclette ist mehr als nur ein Gericht – es ist eine Tradition, die Gemeinschaft und Genuss miteinander verbindet. Es gibt unzählige Variationen, die das Raclette-Erlebnis immer wieder spannend und vielfältig machen. Besonders in der kalten Jahreszeit, wenn draußen der Schnee fällt und drinnen der Raclette-Grill vor sich hin brutzelt, ist es das perfekte Gericht für einen entspannten Abend mit Familie und Freunden.